Dieser Beitrag wurde am 14. Januar 2014 von Gastautorin Cathrin Tusche erstellt und am 15. April 2016 von ihr überarbeitet und aktualisiert.
Du hast gerade eine neue Website mit WordPress selbst eingerichtet oder vom Webdesigner deines Vertrauens erstellen lassen? Herzlichen Glückwunsch! Der erste Schritt deiner Online-Marketing-Strategie ist gemacht, denn die Website ist nach wie vor die Basis aller Online-Marketing-Aktivitäten.
Auch wenn du deine Website schon eine Weile in Betrieb hast und dich wunderst, warum nur wenig Besucher auf deine Seite kommen, liegt es wahrscheinlich unter anderem daran, dass deine Website nicht suchmaschinenoptimiert ist. Wenn die verschiedenen Einträge auf der Website, die für Google relevant sind fehlen, kann Google deine Website auch nur schwer finden. Um diese Onpage-Optimierung speziell für WordPress soll es in diesem Artikel gehen.
Zur Erklärung: Webdesigner, Webprogrammierer oder auch Agenturen bieten vielfach explizit „suchmaschinenoptimierte“ Websites an. Konkret bedeutet das aber meistens eher, dass die Website für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) „vorbereitet“ wurde. Gerade WordPress liefert von Haus aus viele Einstellungen, die an sich schon zur Suchmaschinenoptimierung beitragen. Daher gilt auch der Spruch: „Google liebt WordPress-Websites“. Das heißt aber nicht, dass man nun die Hände in den Schoß legen könnte. Nach der Übergabe musst du selbst Hand anlegen und für die Suchmaschinenoptimierung sorgen. Da Google Inhalte braucht, beispielsweise Blogartikel und gewisse Suchbegriffe, um festzustellen, worum es auf einer einzelnen Website geht, ist es unerlässlich mit bestimmten Angaben in WordPress und in den Texten dafür zu sorgen, dass Google das Thema deiner Website erkennt.
Suchmaschinenoptimierung mit WordPress
WordPress liefert für die Suchmaschinenoptimierung ein nützliches kostenfreies Plugin, mit dem du jeden Beitrag deines Blogs oder jede Seite deiner Website leichter suchmaschinenoptimieren kannst: Yoast WordPress SEO, das sich durch die Installation unter jeden Beitrag bzw. Seite setzt.
10 Tipps für die Suchmaschinenoptimierung mit dem Yoast WordPress-SEO Plugin
Eine Sache vorweg: Das Yoast SEO-Plugin arbeitet mit einem Ampelsystem. Grün ist also toll, bei rot scheint noch etwas nicht zu passen. Bitte aber bedenken, dass ein Tool an sich immer „doof“ ist, d.h. es erkennt Varianten nicht und meldet dann eine Warnung. Manchmal passt eben nicht alles, wovon man sich aber nicht verunsichern lassen sollte. Es sollte aber sehr gut überlegt werden:
- Was ist das Thema dieser Seite?
- Welches Keyword bzw. welche Suchbegriffe und Wortfolgen sind passend für dieses Thema?
- Existiert schon eine andere Seite für die das gewählte Keyword zutreffen könnte? Dann sollte man noch einmal überlegen, warum man diese Seite überhaupt erstellen will und worin sich die neue Seite von der ähnlichen Seite unterscheiden soll.
Warum ein Plugin für SEO?
Das Plugin erleichtert einem die Eingabe der für Google wichtigen HTML-Tags, die man sonst von Hand eingeben müsste. Für diesen Artikel sieht das Tool beispielsweise erst einmal so aus:
Die „Snippet preview“ bedeutet, dass das Ergebnis so in bei Google aussehen würde, wenn man für diesen Artikel keine Optimierung vornehmen würde. Siehst nicht so schön, oder? Das Plugin hilft dir nun die SEO-relevanten Daten einzugeben:
1.) Der SEO Title
Seit einem Update des Plugins wird automatisch der Titel (das, was du oben im Browser Tab siehst) erstellt. Das kannst du aber überschreiben. Der sogenannte „title-tag“ ist das wichtigste Element bei der Onpage-Optimierung. Der Titel sollte nicht länger als 55 Zeichen lang sein, sonst wird er abgeschnitten. Dieser SEO-Titel ist sehr wichtig für Google um zu verstehen, worum es auf der Seite geht. Achte darauf, dass der title-tag für jede Seite deiner Website anders lautet.
2.) Der Permalinkteil
In WordPress ist das die erste Zeile: „Gib hier einen Titel an“. Nehmen wir an, du bist Fotograf und bietest Portraitfoto an, dann lautet der Permalink: www.ich-bin-ein-fotograf.de/portraitfotos-machen-lassen. Hier gibst du also bereits einen Suchbegriff ein, nach dem deine Kunden suchen könnten. Verwende keine Unterstriche, wie z.B. „portraitfotos_machen_lassen“, sondern Bindestriche. Damit die URL richtig erscheint, musst du in den WordPress-Einstellungen angeben, wie der Permalink aussehen soll.
3.) Die Meta-Beschreibung
Hier beschreibst du in weniger als 155 Zeichen, worum es auf deiner Seite geht und warum die Nutzer auf das Suchergebnis klicken sollten. Die Meta-Description ist nicht ausschlaggebend für das Ranking deiner Website in den Suchergebnissen. Aber der Text soll den Nutzer animieren, auf deine Seite zu klicken. Teile dem Nutzer mit, was ihn erwartet, welche Vorteile er hat oder du forderst ihn zu etwas auf („erfahre mehr“). Das Keyword sollte hierbei am Anfang der Beschreibung stehen.
4.) Das Fokus-Keyword
Auch das Fokus-Keyword ist nicht relevant für SEO. Es ist nur für dich als Anhaltspunkt gedacht, was der Fokus der Seite sein soll und ob sich dieser widerspiegelt in der URL, der Meta-Description, dem Titel und den Überschriften. Dieses Keyword kann auch eine Wortkombination sein, z.B. „Portraitfotos machen lassen“?. Überlege, wonach deine potentiellen Nutzer (Leser oder Kunden) suchen könnten. Wenn die Nutzer diese Keyword bei Google eingeben, erscheint es gefettet in den Suchergebnissen.
So sieht nun die Optimierung aus:
Aber ganz zufrieden ist das Tool trotzdem nicht ;). Mit den anderen Punkten, die das Tool anmeckern, kann ich aber leben. Die Keyword-Dichte ist übrigens irrelevant, die beachtet Google schon seit längerer Zeit nicht mehr.
Weitere SEO-Tipps
Natürlich füllst du die Angaben im dem Yoast Plugin erst aus, nachdem du deinen Text erstellt hast.
5.) Der Inhalt deiner Seite
Hast du dir überlegt, worum es in dem Artikel gehen soll? Natürlich soll der Text für die Nutzer interessant und hochwertig sein. Erkennt Google mittlererweile, ob ein Text qualitativ hochwertig ist? Jein, aber natürlich erkennt Google die Keywords und ob Nutzer gleich wieder zurückspringen von deiner Website zu den Suchergebnissen. Als Qualitätsmerkmal wertet Google, wenn Nutzer auf deiner Seite bleiben und längere Zeit verweilen. Schreibe das Keyword bzw. die Keyword-Kombination möglichst am Anfang des Textes und verwende Synonyme und Varianten – aber es sollte nicht unnatürlich und gestelzt wirken. Am besten, du liest dir den Text laut vor.
6.) Die Struktur des Textes
Beginne den Text mit einer Hauptüberschrift (H1). Diese sollte nur einmal auf der Seite vorkommen. Viele Themes in WordPress ziehen sich aus der Adresszeile die H1, in dem Fall brauchst du keine weitere H1. Die H2 als Sub-Headline ist ebenfalls wichtig. Bei beiden Headlines solltest du möglichst das Keyword verwenden. Ein Wortspiel mag amüsant für den Nutzer sein, Google versteht das aber nicht, von daher ist es für die Suchmaschinenoptimierung besser, wenn du konkret sagst, was der nächste Abschnitt beinhaltet.
7.) Achte auf die Verlinkungen
Verlinkungen sind wichtig, denn damit verweist du auf weiterführende Seiten innerhalb und außerhalb deiner Website. Verwenden einen sinnvollen Text für die Verlinkung
Nicht: Weitere Informationen findest du hier (das Wort „hier“ verlinkt)
Besser: Weitere Informationen zum Thema digitale Fotografie findest du im Fotografie-Blog (Verlinkung von „digitale Fotographie“ oder „Blog“). Hier findest du weitere Tipps zum Thema interne Verlinkung auf deiner Website.
8.) Bilderoptimierung
Oft finde ich auf zu optimierenden Website Bildernamen wie „bild1-150x150px.jpg“. Damit kann Google nichts anfangen, woher soll die Suchmaschine wissen, was dieses Bild zeigt? Und wie groß es ist, ist allenfalls für dich selbst relevant. Gib Bildern einen richtigen Dateinamen, idealerweise mit einem Keyword wie z.B. portraitfotografie.jpg. Sehr wichtig ist es, dass du keine Bilder in der Originalgröße hochlädst und dann mit Hilfe von WordPress verkleinerst, indem du die Bilder skalierst. Das verlangsamt die Geschwindigkeit deiner Seite, was für Google ebenfalls negativ ist. Bearbeite die Bilder zuerst mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Paint.NET und bringe sie auf die richtige Größe.
9.) Bildertitel und Alternativtext
Fülle unbedingt bei den Bildern in der Mediathek von WordPress die beiden Felder „Titel“ und „Alternativtext“ aus. Der Titel liefert den Text, der erscheint, wenn die Maus über das Bild fährt, der Alternativtext ist sehr wichtig für SEO, da er die Info für die Google-Crawler liefert, was auf dem Bild zu sehen ist. Hier kannst du auch einen Satz schreiben, um was es in dem Bild geht.
10.) Keine Angst vor der Verlinkung auf andere Websites
Viele Website-Betreiber denken, sie dürften nicht auf andere Websites verweisen, weil das ja die andere Seite stärken würden und man selbst nichts davon hätte. Diese Denke ist aber leider nicht richtig. Im Gegenteil. Durch die Verlinkung andere thematisch passende und relevante Website lieferst du erstens Mehrwert für deine Nutzer und zweitens weiß Google dann noch besser, um welches Thema es bei dir geht, was dein Fokus ist und was dich von anderen unterscheidet. Du profitierst also mehrfach von der Verlinkung auf andere Websites (die sogenannte „externe“ Verlinkung, auch „outbound“ genannt).
Fazit
Suchmaschinenoptimierung ist ein komplexes Thema mit vielen verschiedenen Facetten und vor allem nicht mit einem Mal getan. Damit deine Seite gefunden wird, musst du auch andere Maßnahmen ergreifen, damit Nutzer deine Website finden (die sogenannte Offpage-Optimierung). Dazu gehört u.a. auch Profile in den sozialen Netzwerken zu erstellen und dort aktiv sein und der Aufbau von thematisch passenden relevanten Links, die zu deiner Website führen, die sogenannten Linkbuilding-Maßnahmen.
Es gilt immer wieder Anpassungen durchzuführen, Texte zu optimieren und neue Keywords zu finden. Wenn du die o.g. Tipps beherzigst, bist du auf jeden Fall schon mal ein gutes Stück weiter. Lies dazu auch die Fragen zum Thema Suchmaschinenoptimierung, die mir beim Expertenchat auf der Facebook-Fanpage von Marjeta Prah-Moses gestellt wurden oder wirf einen Blick in das E-Book „Smartes SEO“.